Langenecks Welt

Das Schlimmste ist das Schweigen – Predigt zu 1. Mose 4, 1-16a

Das Schlimmste ist das Schweigen – Predigt zu 1. Mose 4, 1-16a

Die Geschichte von Kain und Abel ist unserer aller Geschichte.  
Sie wiederholt sich jeden Tag.  
Aber sie muss sie nicht jeden Tag wiederholen.  

Sie wird uns erzählt, damit sie sich nicht wiederholt. 
Schon das ist Gnade.  
Das Schlimmste in der Geschichte ist das Schweigen. 

Mit Gott und miteinander reden, zuhören, fragen, in die Schuhe der anderen steigen, streiten um das, was wichtig ist – ändert Geschichte.  

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Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient dem Guten. – Predigt zu 1. Korinther 6,9-14.19-20

Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient dem Guten.  –  Predigt zu 1. Korinther 6,9-14.19-20

Korinth, stelle ich mir vor, war das Amsterdam der Antike. Eine Stadt, schrill, laut, bunt, voller Menschen aus den verschiedensten Kulturen.
Menschen, die exotische Speisen mitbrachten, fremde Lebensweisen.
Götter und Götzen aller Couleur verehrte man hier.
Händler dealten mit allem, was Geld brachte.
Tagediebe übten ihr Gewerbe aus, ebenso wie die vielen Prostituierten der Hafenstadt. Genug wohlhabende Männer, die deren Dienste in Anspruch nahmen, gab es auch. Und dann war da noch die berühmt berüchtigte Tempelprostitution im Aphrodite-Tempel. In Korinth wurde gemäß dem Motto: „Alles ist erlaubt“ gelebt.

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Vertrauen – Elia am Bach Krit und bei der Witwe zu Sarepta – Predigt zu 1. Könige 17,1–16

Vertrauen – Elia am Bach Krit und bei der Witwe zu Sarepta – Predigt zu 1. Könige 17,1–16

Etwa Im Jahr 860 vor Christus, also vor etwa 3000 Jahren, gerät die Ordnung der Welt aus den Fugen.
Der Himmel verschließt sich – wochenlang, monatelang sind keine Wolken zu sehen, kein Regentropfen zu spüren.
Das kostbare Wasser verdunstet, der Erdboden trocknet aus.
Menschen und Tiere verlassen mit ungewissem Ziel ihre Heimat.
Totenstille über dem ganzen Land.

Aber dann bekommt die grenzenlose Öde Namen und Gesichter. Da ist der Prophet, die Witwe und ihr einziger Sohn.
Ein Drama spielt sich vor unseren Augen ab. Wir sehen eine weinende Mutter, Holzstücke für ein Feuer zusammentragen, um ein letztes Brot für sich und ihren Sohn zu backen, eine Henkersmahlzeit. Ein Bild des Grauens.

Dies ist Vergangenheit, gewiss!
Auch heute ereignen sich Krisen, hier und auf der ganzen Welt.
Eine Ausnahmezeit wie die Coronakrise lässt uns dies hautnah erleben.
Für uns hier in Aich führt die Krise nicht zur Katastrophe.
Ganz im Gegensatz zu anderen Teilen in der Welt.
Dort schlägt das Virus in voller Härte zu.
Dort wo Menschen bereits durch Krieg und Hunger aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Dort wo Menschen schon in normalen Zeiten mit dem Hunger leben müssen.
Dort wo Menschen auf Grund ihres Glaubens verfolgt und getötet werden – darunter auch viele Christen.
Dort ist die Welt katastrophal.

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Wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten – Predigt zu 1. Korinther 1, 18-25

Wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten – Predigt zu 1. Korinther 1, 18-25

Wir aber predigen Christrus, den Gekeuzigten.

Lutherbibel 2017, 1. Korinther 1, 23

Dieser Satz ist eine Kampfansage.
Ein gekreuzigter Gesalbter Gottes, ein gekreuzigter Christus.

Damit widerspricht Paulus allen Träumen, allen Träumen der Religion von Stärke und Überlegenheit.
Er sagt auch ganz deutlich: Das Wort vom Kreuz ist für die einen eine Torheit, Unfug und für die anderen ist es schlichtweg dumm.

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Predigt über Jesaja 52, 13–15; 53, 1–10 an Karfreitag

Predigt über Jesaja 52, 13–15; 53, 1–10 an Karfreitag

Was soll man auch sagen beim Tod?
Wenn Trauernde ans Grab treten, finden sie kaum Worte.
Als Jesus starb, waren seine Vertraute erschüttert und sprachlos.
Sie konnten nicht begreifen, was geschehen war. Noch konnten sie ausdrücken, was sie empfanden.
Auch nicht gleich nach Ostern.

So waren sie heilfroh, als sie sich an ein Lied erinnerten, das sie aus ihrer Sprachlosigkeit heraus holte.
Ein Lied, überliefert im Buch Jesaja.
Es gab wieder was sie fühlten.
Es kleidete in Worte, was sie selbst nicht sagen konnten.
Es war so nahe am Geschehen auf Golgatha, dass sie die Worte nachsprachen, wieder und wieder.
Bis diese Worte eng mit der Passion Jesu verknüpft waren.

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