Gabe Gottes
Predigt zu Matthäus 9, 9-13 gehalten in der Schlaitdorfer St. Wendelin-Kirche am 5. Februar 2023 Hier finden Sie den Predigttext aus dem Matthäusevangelium 9, 9-13 Lesen wir den ersten Satz…
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Nicht unbedingt gleich die ganze Welt,
nicht unbedingt die Realität des gesamten Alltags,
jedenfalls nicht unbedingt direkt und sofort.
Wer schon einmal einen hohen Berg bestiegen hat, der weiß, wie anstrengend das ist.
Aber es ist ein tolles Gefühl, wenn es geschafft ist.
Alles ist so weit weg, was mich sonst verfolgt, bedrängt oder ablenkt.
Dazu kommt die Klarheit der Farben und Formen,
Blumen und Felsen,
die Intensität des Lichtes.
Zusätzlich kann ein gemeinsamer Anstieg verbinden,
kann die Gipfelerfahrung noch intensiver machen.
Aufrührend.
Wenn alles Bisherige in Frage gestellt wird.
Wenn Zweifel an der Richtigkeit meiner Pläne Zweifel aufkommen.
Zurückliegendes taucht aus einem anderen Blickwinkel wieder auf.
Schließlich muss ich irgendwann wieder vom Berg runter!
Die Empfindungen und Erkenntnisse verblassen mir nur zu schnell,
ich kann sie oft genug nicht festhalten.
Manchmal wünsche ich mir, dass Gott sich mir zeigen würde.
Natürlich weiß ich, dass man Gott nicht sehen kann.
Doch es gehört zu meinen größten Sehnsüchten:.
Wenn ich in im Glauben wanke.
Wenn ich mich mit meinem Kollegen über Gott streite.
Wenn ich denke, dass, wenn er sich nur zeigen würde, die Welt um einiges besser sein würde.
Wenn ich Leid begegne.
Wenn ich Angst habe.
Wenn ich mir nicht sicher bin, ob mein von mir gemachtes Bild von Gott auch das richtige ist.
Die Geschichte aus der Schriftlesung hat mich immer schon angesprochen.
Weil ich Thomas heiße.
Und weil ich oft auf diese Geschichte angesprochen werde: Bist Du auch so ein ungläubiger Thomas?
Und ich muss gestehen:
So weit weg ist der Jünger Thomas nicht vom Prädikanten Thomas entfernt.
Erst wenn ich meine Finger in seine Wunden legen kann, dann kann ich auch glauben – wer möchte keinen Gottesbeweis.
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