Weihnachten, das ist eine Sache des Herzens.
Predigt zum Gottesdienst mit Krippenspiel in Neckarhausen
Gott tut große Dinge.
Krippenspiel 2021, Neckarhausen
Die Großen werden klein und die, nach denen keiner fragt, werden wichtig.
Wer hungrig ist, wird satt. Die Welt steht Kopf, wenn Gott kommt. Er ist voller Liebe und Barmherzigkeit.
Die Geschichte von Maria und Josef und dem Kind in der Krippe – jedes Jahr berührt sie uns neu: unsere Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach allumfassender Liebe, nach einem Gott, der keine Angst macht, nach Licht in der Dunkelheit – wenigstens am Heiligen Abend.
Im Krippenspiel und in den leuchtenden Augen der Kinder wird etwas spürbar davon, was die Propheten verheißen haben:
Den Jubel über ein hilfloses Kind, das der Welt Rettung und Hilfe bringt, ein allumfassendes Friedensreich und einen gerechten Herrscher, der weise und barmherzig regiert.
All das erfüllt sich in dem kleinen Kind. Es ist ganz arm und soll uns reich machen. Es kommt in die Dunkelheit und bringt Licht. In ihm dürfen auch wir wieder Kinder sein.
Beim allerersten Weihnachten in Bethlehem. Da war was los. Überall Menschen in Mengen. Sprichwörtlich wie Ölsardinen in der Dose. Etwas, dass wir normalerweise in der Advents- und Weihnachtszeit auch kennen. Volle Kaufhäuser, volle Straßen, volle Konzerte, Kinos, Theater und meist an Heiligabend auch volle Kirchen.
Dieses Jahr sollte es wieder so wie immer sein, leider ist wieder alles so anders.
Weihnachten an vielen, vielen Orten, auch in Neckarhausen sieht dieses Jahr eher so aus:
Jeder feiert Weihnachten im klein(st)en Kreis, fast so wie die heilige Familie beim ersten Weihnachtsfest.
Das beliebte Lied „Stille Nacht“ wird dieses Jahr wieder zur Wirklichkeit!
Eine Stille Zeit, wird es aber nur, wenn wir es auch innerlich zulassen.
Vielleicht lässt es sich als Chance begreifen, weil wieder einmal alles ganz anders ist als sonst.
Es könnte die Chance sein diesen Gott, dieses Kind in der Krippe, Jesus Christus besser kennen zulernen.
Eine Möglichkeit wäre dazu vielleicht einfach mal (wieder) ein Evangelium ganz durchzulesen. Wer keine Bibel im Haus hat, findet sie im Internet oder als App. Mein Vorschlag wäre das Lukasevangelium, in dem auch in Kapitel zwei die uns so bekannte Weihnachtsgeschichte steht.
Bei allem was dieses Jahr so anders ist, ändert sich eines doch nicht.
Die Botschaft von Weihnachten ist und bleibt die gleiche:
Weihnachten ist der Beginn von Gottes Rettungsaktion. Das Zeichen seiner unerschöpflichen Liebe zu uns.
Zu dir und zu mir!
Wir feiern, dass Gott in Jesus als Mensch geboren wurde. Geboren im Stall, denn Gott wollte uns Menschen ganz nahe sein. Ja, und das ist und bleibt etwas ganz Besonderes.
Gott liebt uns so sehr und er will nicht, dass wir verloren gehen. Deshalb schickt er den einzigen Retter, der uns wirklich helfen kann – er schickt sich selbst! Doch von was errettet der „Retter?“, fragt sich sicher der ein oder andere.
Gottes Retter macht uns frei von unserer Schuld und rettet damit vor dem ewigen Tod. Jesus Christus trägt am Kreuz die Strafe für unsere Schuld. Dann ist sie weg und wir können wieder Gemeinschaft mit Gott haben.
Manche Menschen denken: „Gottes Sohn hier auf der Erde? – Ich dachte immer, Gott sei weit, weit weg – im Himmel irgendwo.“
Doch Christus war hier, auf unserer Erde. Mit Haut und Haaren. Der Messias, der Retter, er lag in der Futterkrippe im Stall von Bethlehem. Anders als Maria und Josef, die Hirten und Sterndeuter, Hanna und Simeon können wir das Kind nicht auf den Arm nehmen. Aber wir können es in unseren Herzen tragen. Unser Herz kann seine Krippe sein.
Weihnachten, das ist eine Sache des Herzens.
Gott kommt zu uns. Jedes Jahr. Jeden Monat. Jeden Tag.
Zu Zeiten der Freude und auch mitten hinein ins Leid.
Nichts und niemand kann ihn und seine Liebe aufhalten.
Gottes Kommen hängt nicht an Gottesdiensten in der Kirche.
Gottes Kommen hängt nicht am großen Feiern mit Familien und Freunden.
Gottes Kommen hängt an offenen und auf ihn wartende Herzen.
Ist Ihr, ist dein Herz bereit?
Ich wünsche Ihnen und auch mir den Mut und die Bereitschaft diesem Kind in der Krippe, Jesus Christus, ja Gott selbst (neu) zu begegnen!
Ich schließe mit dem Refrain eines bekannten Weihnachtsliedes:
In der Nacht von Bethlehem,
da ist ein Kind geboren,
Gottes Liebe kam zu uns,
wir sind nicht mehr verloren:
Jesus, Heiland der Welt!
Jesus, Heiland der Welt.
Amen
- Maria und der Engel – Predigt in Neuenhaus und Aich
- Wie sieht Gott aus? – Predigt zu 1. Johannes 1,1-4